Es war kalt heute und mein innerer Schweinehund war hartnäckig. Doch um etwas zu tun, um sich zu engagieren, um laut NEIN zu sagen, müssen wir nun mal unsere „comfortzone“ verlassen.Runter vom Sofa, rein in die warmen Klamotten und los gehts.
In den verschiedensten Städten wurden heute,am Valentinstag 2018 Aktionen gestartet unter dem Titel „one billion rising“. Es handelt sich um eine Tanzdemonstration die sich vor allem gegen Gewalt richtet. Gewalt gegen Frauen,gegen Mädchen… ür mih rundsätzlich gegen alle Gewalt.Ich habe meinen inneren Schweinehund Gassi geführt. Mitten rein in die Demo in Tübingen. Okay, es war keine Riesendemo. Nicht weltbewegend, aber immerhin hat sich eine Gruppe von Menschen zusammengefunden um gemeinsam zu tanzen und zu singen…Break the Chain…
Wieviele Menschen erleben tagtäglich Gewalt,Manipulation,Miss-brauch? Vermutlich ist die konkrete Zahl der Opfer gar nicht zu erfassen.
Den erst einmal stellt sich die Frage, wann beginnt Gewalt?
Wir wissen zwar , dass es Gewalt auf der körperlichen, aber auch auf der psychischen und der geistigen Ebene gibt. Aber anerkennen wir diese verschiedenen Bereiche überhaupt?
Oder ist es einfach nur peinlich,wenn ein Mensch einen anderen verbal gewalttätig angeht?
Gewalt beginnt in meinen Augen da, wo die Würde eines Menschen mit Füßen getreten wird.
Wenn ich einem Menschen nach mir die Tür, durch die ich gerade gehe, vor der Nase zuhaue.
Wenn ein Mensch einen anderen mit sexistischen oder diskriminierenden Äußerungen belästigt.
Gewalt auf der psychischen Ebene stellt für mich auch ein ignorantes Verhalten dar.
Und wie oft schauen wir weg, pflichten bei oder stimmen sogar mit ein? Weil wir gedankenlos übergriffiges, diskriminierendes ,ver-letzendes Verhalten hinnehmen. All zu oft denken wir noch nicht mal drüber nach, was vor unseren Augen passiert oder an unsere Ohren dringt.
Wir reagieren nicht, beziehen keine Stellung, halten die Füße still und wundern uns, dass uns niemand zu Hilfe eilt, wenn wir selbst uns in einer herausfordernden Lage befinden.
Wir wundern uns wenn Menschen mit Gewalterfahrung nicht über ihre Erfahrungen sprechen wollen, keine Anzeigen erstatten wollen.
Stellen Sie sich vor sie wurden Opfer von Mobbing, sexueller Bglästigung oder Missbrauch. Wem würden sie sich offenbaren? Ich glaube die meisten Opfer schweigen lieber, bevor man ihnen eine Teilschuld oder gar eine Gesamtschuld an der Erfahrung zuspricht.
Die Gesellschaft, also wir alle sind so schnell dabei, genau zu wissen was richtig und was falsch ist. Wenn es darum geht sich für Opferschutz stark zu machen fehlt uns häufig die Zivilcourage.
Während ich auf der Demo gegen Gewalt war, sprach ich mit einer Bekannten über ihren Vater…“ so ein Arschloch“. Wie viel Gewalt steckt eigentlich in unserer Sprache, frage ich mich als die Aussage meiner Bekannten durch meine Gehörgänge zu meinen Rindenfeldern dringt um dort verarbeitet zu werden. Und was mache ich auf dieser Demo, wenn ich nicht genau in diesem Moment laut aufschreie?
Ich tat es nicht, ich nahm es grinsend hin, überging das GESAGTE einfach so. ICH PACKE MICH JETZT AN MEINER EIGENEN NASE,nehme ich mir vor und bin gespannt wie oft ich morgen in der Position des stillen Beobachters und des Ignoranten verharre.
In diesem Sinne Gewaltfreies Leben
Gute Nacht
dolphineye
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