Einen Hund zum Jagen tragen…

genau da „liegt der Hase im Pfeffer“. Welchen Sinn soll das denn haben? Warum sollte ich einen Hund zum Jagen tragen? Wenn der Hund keine Lust hat zum Jagen, oder vielleicht sogar an einer Krankheit leidet und gar nicht Jagen kann-weshalb sollte ich Ihn dann dazu bringen wollen?

Das Problem ist schwerwiegend und nicht nur in meinem beruflichen Alltag sehe ich mich herausgefordert dieses Problem zu lösen. Ich arbeite als Lehrerin, sehe mich aber nicht als solche. Es entspricht mir und meiner Idee von Lehrern eher den Begriff Lernbegleitung zu verwenden. warum so spitzfindig?

Eben gerade deshalb, weil in den Köpfen der Menschen, beim Begriff „LEHRERIN“ ein Bild entsteht, dem ich nicht im geringsten entsprechen will.

Der Lehrer/ die Lehrerin ist studiert- ich schon mal nicht….Da beginnt es schon, der Bruch in meiner Identitätsfindung in dem alt hergebrachten Begriff „LEHRERIN“. LehrerInnen stehen über den Schülern- mit einer solchen Aussage komm ich schon wieder in einen Konflikt. Ich sehe mich dort nicht, gleichsam und viel mehr sehe ich mich auf gleicher Höhe und in gerade Wegs in des Lernenden Augen blickend.

Nein ich würde nicht in eine Lehrerfamilie hineingehören, viel eher hat es mich in diesem Berufszweig hinein geschleudert. Wer ES ist? Das Schicksal,würde ich sagen. Keines Weges würde ich mich als Intellektuelle bezeichnen und doch hat mich das Leben in den letzten fast 50 in Jahren mehr gelehrt, als ich hätte je mir kognitiv erarbeiten können.

Genau aus diesem Grund, weiß ich eben, dass es so ziemlich das Unsinnigste ist, zu meinen man könnte einen Hund zum Jagen tragen. In den ersten Jahren in meinem neuen Job, glaubte ich sogar es sei meine Aufgabe, genau dies zu tun. Nach ca 6 Jahren landete ich mit „Burn out“in einer psychosomatischen Klinik.

Gott sei Dank hatte es das Schicksal so gut mit mir gemeint, den so bekam ich die Chance auf Ruhe, Ausstieg aus dem alltäglichen Getriebe und die Chance mich , meine inneren Glaubenssätze und mein bisheriges Leben zu reflektieren.

Bald stellte sich heraus, dass ich nichts von dem verkörperte, was die Gesellschaft allgemein unter dem Begriff“LEHRERIN“ verstand. Ich war nicht übermäßig klug, ich hatte nicht mehr als meine Erfahrungen und meine berufliche Fachkompetenz als Krankenschwester anzubieten. war ich richtig-oder falsch…

Ich hatte keine Ahnung mehr! Und doch musste eine Entscheidung her.

Mein damaliger Therapeut schickte mich in ein Labyrinth im Klinikgarten und bat mich hineinzugehen, ganz langsam und mir zu überlegen,was ich alles nicht mehr sein wollte und beim herausgehen sollte ich Visionen schmieden darüber, wie ich mein Leben haben wollte.

Tage dauerte es,bis ich in das Labyrinth einsteigen konnte. Den Eingang zu durchschreiten war schon eine schwere Entscheidung, die gleichbedeutend war mit gravierenden Veränderungen in meinem Leben. Wie die Aussehen würden konnte und wollte mir damals niemand sagen.Warum ich so lange gebraucht hatte, ? Es war meine Unentschlossenheit . Ich wusste nicht was vor mir lag und doch sollte ich Abschied nehmen von etwas, was mir ein Leben lang bekannt war.

Es blieb mir nichts anderes übrig als mich davon loszusagen, dass ich für die Entwicklung andere Menschen verantwortlich bin, wenn ich diesen Job wirklich weiter machen wollte.

So und damit wären wir wieder bei der Überschrift.

Niemals mehr werde ich einen Hund zum Jagen tragen. Entweder er will es, weil er es als seine Bestimmung ansieht, oder er will es weil er Spaß daran hat, oder aber ich lasse ihn hinter seinem „Öfchen“ liegen. Es ist nicht mein Job- von mir aus kann „der Hase im Pfeffer “ liegen bleiben, wenn er das will.

GUTE NACHT!

Veröffentlicht von dolphinseye

Achtsam und voller Bewunderung , für alles was lebt und schützenswert ist. Kritisch hinterfragend , was uns immer wieder für wahr und echt "verkauft" Aware of the meaning of human being

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